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Ein Moment im Leben/One Moment in time

Geschrieben von Tore Bratland

 

 

Es begann alles als ein ganz normaler Tauchgang, an einem ganz normalen Tag, hier im Meemu Atoll, Malediven. Der Tauchplatz war Hakura Outside, etwas südlich von Medhufushi gelegen. Es ist ein wunderschöner Platz, wo wir auch ab und an Mantas Sichten können. Wir hatten auch diesmal wieder Glück. Schon kurz nach Beginn des Tauchgangs, kam ein Manta über uns angeschwebt. Normalerweise ist das immer ein einmaliges unvergessliches Erlebnis, so ein liebenswürdiges Geschöpf, so elegant, an uns vorbei ziehen zu sehen. Heute allerdings waren wir geschockt als wir sahen, in was für einem Zustand der arme Manta war. Er war völlig eingefangen in einer Fischerleine, die sich von vorne bis hinten um ihn gelegt hatte. Er war dadurch nicht mehr in der Lage sein Maul zu öffnen. Auch hatte sich die Leine, so konnte ich deutlich erkennen als er näher an uns vorbei zog, einen 20 cm Einschnitt an seinem rechten Flügel hinterlassen. Das Ende der Fischerleine zog sich 8-10 m hinter ihm her. Was für ein erschütternder Anblick. In meiner Überzeugung ihm helfen zu wollen, überlegte ich mir, wie ich das dem Manta am besten verdeutlichen kann. Ohne Hilfe würde er garantiert so zu Grunde gehen. Natürlich bin ich der Manta Sprache nicht geläufig und so tat ich das einzige was mir in den Sinn kam. . .
Vorsichtig hielt ich mich an der Leine die hinter dem Manta schleifte fest und zog vorsichtig daran, um ihm erst mal zu zeigen, dass ich ihm helfen will. Leider hat das nicht funktioniert. Der Manta verschwand im Blauwasser. Das Gefühl ihm nicht helfen zu können war niederschlagend. Ich befestigte meinen Zeigestab an meinem BCD und zog schon mal mein kleines Messer hervor. Ich wollte vorbereitet sein, fals er doch zurückkommen sollte und mir noch eine Chance gibt, ihm zu helfen.

Und er tat es. Nicht mal eine Minute nach unserer ersten Begegnung kam er wieder zurück. Er kam direkt auf mich zu, drehte kurz vor mir nach rechts weg und wurde langsamer. Ich bewegte mich langsam nach links, dann versuchte ich über ihn zu gelangen. Der Manta bewegte sich jetzt gar nicht mehr von der Stelle. Den Moment musste ich einfach nutzen. Ich bewegte mich so ruhig wie möglich und war jetzt direkt über ihm. Der Manta war nicht mal mehr einen halben Meter unter mir. Ich war in der Lage die Fischerleinen anzuheben und sie zu einem Bündel zusammenzufassen. Ich hatte Angst das, wenn ich anfange jede Leine einzeln zu durchschneiden, der Manta wieder verschreckt davon schwimmen könnte. Von daher wollte ich es schaffen, alle Leinen mit einem Mal zu durchtrennen. Dies gelang mir auch. Es war ein unglaubliches Gefühl den Manta zu beobachten, wie er  davon schwamm, während ich die Angelsehne in der Hand hielt, die sich nach und nach von im löste.   

 

Written by Tore Bratland

It started out as a normal dive on a normal day in Memu Atoll, Maldives.
The dive site was Hakura Outside, a little south of Medhufushi. A nice dive site, where we sometimes get Mantas.
We were in luck, only five minutes into the dive a Manta glides in from the above, normally it is an amazing spectacle to see these gentle creatures flying gracefully by, but today the beautiful moment was shattered when we saw the state of this poor Manta. He was entangled in fishing line, the line was going along the Manta from front to back, making it impossible for him to open the mouth properly, also as the Manta passed in front of us I saw that the line had made a 20 cm. cut into the right wing. The end of the fishing line was trailing behind the by about 8-10 meters.
It was extremely sad to see, and in my desperation I started to think about how to try to communicate to the Manta that I wanted to help him remove the line, that would otherwise most likely end up killing him. I, of course, did not grow a manta dialect in seconds, so I did the only thing I could think of to do……
I gently held on to the line that was trailing behind the Manta, trying to make a couple of very gentle pulls on the line, not to free the Manta, but just to let him know that I wanted to help. It didn’t work, the Manta swam of into the blue.
The feeling of not being able to help this creature was awful, so in desperation I clicked my pointerstick onto my BCD and got out my knife in case He decided to come back, I wanted to be ready if he gave me a chance to remove the lines.
He did!
This time, less than one minute after the first encounter, he came back. He, very gently swam straight towards me, when directly in front, he turned right and reduced speed, I slowly swung to my left,  positioning me right above and behind him, the Manta now stopped completely. I now, calm as possible, swam slowly forward bringing me directly above him. With the Manta just half a meter below I gently reached down, I was able to get my hand under the fishing lines and gather them into one bundle. My fear at this point was that as soon as I would start to cut, the Manta would get scared and take off, so I decided to just do one major cut to sever all lines in one go. So I did, It was an indescribable feeling watching the Manta gently swim away while I held on to the fishing line watching it  unwind from the Manta.

 

 

 

 

 

 

 


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